Angst vor Erfolg – gibt es sowas?
In Europa leben wir in Wohlstand. Speziell in Österreich genießen wir den Luxus mit Wien die lebenswerteste Metropole der Welt als Hauptstadt zu haben. Dennoch sind viele Bürger dieses schönen Landes unglücklich und unzufrieden. Jeder wird argwöhnisch beneidet, der mehr erreicht hat als man selbst und „linke Geschäfte“ werden vermutet. Man darf nicht auffallen und vor allem seinen Besitz und das Erreichte nie zur Schau stellen, aus Angst sich rechtfertigen zu müssen. Trotz des hohen Bildungsgrades, den wir Europäer genießen und der hohen Selbstbestimmung, sind wir dennoch nicht in der Lage an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen.
Don’t be afraid to give up the good to go for the great. John D. Rockefeller
Warum sind wir nicht erfolgreich?
Als Mensch ist man oft geneigt, das eigene „Versagen“ anderen zu zulasten. Man sucht permanent nach Gründen, warum dies und das nicht funktioniert hat, obwohl man „sein Bestes gegeben“ hat. Die Politik ist schuld. Der Kunde ist schuld. Der Mitarbeiter ist schuld. Die Bank ist schuld. Das Wetter ist schuld. Die Familie ist schuld. Irgendwen oder irgendwas findet sich immer. Die Wahrheit liegt allerdings ganz woanders.
Aus einer Studie im Bereich Verhaltensforschung geht hervor, dass die heutigen Generationen zum größten Teil Verhaltensmuster zeigen, die Erfolg sogar unmöglich machen. Diese werden aufgrund des Bildungssystems und der Medien ständig verstärkt.
- Hoher Bildungsgrad – „Ich weiß eh wie es geht“
- Individualismus – „Ich muss niemandem was beweisen“
- Der Kunde ist König – „Vom Dienstleister zum Diener
- Ich hab soviel zu tun – „Ich suche mir Arbeit in meiner Komfortzone“
- Versagensängste – „Failure is not an Option!“
Dieses Verhalten zeigt, dass Erfolg, in welcher Form auch immer, eher ein Schimpfwort als etwas Erstrebenswertes geworden ist. Am Ende erhält man wegen seines Erfolgs noch eine üble Nachrede. Das will keiner. Bleiben wir also in der Komfortzone und sind wir mittelmäßig. Besser noch darunter. Dann kann uns nichts passieren.
Great minds discuss ideas; average minds discuss events; small minds discuss people. Eleanor Roosevelt
Wer ist nun verantwortlich dafür, dass wir nicht erfolgreich sind?
Es sind die Anderen!
Es sind die, die Sie nicht telefonisch erreicht haben, weil Sie nicht ein zweites, drittes und viertes Mal angerufen haben, bis der Kontakt zustande gekommen ist.
Es sind die, die gewartet haben, bis Sie eine Entscheidung treffen, die Sie aber nicht getroffen haben und dann zu einem anderen Anbieter gehen mussten.
Es sind die, die konsequent die eigenen Prozesse überwacht und verbessert haben, bis auch wirklich das Ergebnis erreicht wurde, das angestrebt wurde und nicht nur darauf gewartet haben.
Die Anderen haben somit, deren Ziele über Ihre gesetzt und konnten sich gegenüber Ihnen behaupten. Gleichzeitig sind Sie nicht mehr Spieler sondern zum Spielball Ihrer Umgebung geworden.
Warum sabotieren wir uns selbst?
Diese Frage taucht in letzter Zeit immer häufiger auf. Die heutige Gesellschaft ist in einem Umbruch. Es ist auf einmal nicht mehr schick teure Autos zu fahren oder exklusiven Schmuck zu tragen – reden wir uns ein. Es ist wichtiger allen Menschen zu helfen und die Welt retten.
Die meisten Menschen wollen aber nicht die Welt retten. Wir wollen höchsten die kleine Welt erhalten und stützen, in der wir leben. Unsere Familie, Freunde und unser Umfeld. Der Rest ist schon wieder eine zu große Verantwortung. Bevor diese übernommen wird, verzichtet man eher auf Wohlstand und lebt im Mittelmaß, wo keiner dem Anderen besonders neidig ist. Ein bisschen schon, aber das gehört dazu.
Ist das alles?
Nein, natürlich nicht.
Als intelligenter Mensch mit Bildung wissen wir ganz genau, wie man erfolgreich wird. Wir haben das gelesen. Wir haben Menschen gesehen, die erfolgreich sind. Wir haben Seminare, Vorträge und Weiterbildungen zu dem Thema besucht. Theoretisch sind wir Profis im Erfolg. Halt nur in der Theorie.
Das ist aber unser Ass. Wir wollen niemanden sagen, was wir eigentlich können. Es könnte noch einer auf die Idee kommen und uns heraus fordern bzw. unser Wissen auf die Probe stellen. Dann wäre die eigene besondere Fähigkeit, die wir uns für den Notfall zurückhalten, gelüftet. (Hierbei stellt sich eine besondere Frage: 1. Wenn das Wissen um das Erreichen des eigenen Erfolgs korrekt ist, wieso setzt man es nicht einfach um? 2. Wenn das Wissen um das Erreichen des eigenen Erfolgs inkorrekt ist, was ist es dann wert und ist das dann auch wirklich das Ass, das man benötigen würde, sollte es dazu kommen?)
Die Wahrheit wäre wahrscheinlich unangenehm. Es nicht auszuprobieren und es nur zu „wissen“ erlaubt uns in falscher Sicherheit in der eigenen Komfortzone zu verweilen, solange es geht. Bis zu jenem Tag, an dem wir plötzlich unser Wissen um den Weg zum Erfolg in die Realität umsetzen müssen. Und wenn es dann nicht klappt, sind sowieso wieder die anderen Schuld. Oder auch nicht.
Many of life’s failures are people who did not realize how close they were to success when they gave up. Thomas A. Edison
Wir scheuen uns Dinge zu tun, die uns unangenehm sind. Als denkender Mensch haben wir verschiedene Szenerien des Alltags schon mehrfach durchgespielt und sind von einem Ausgang der Geschichte so überzeugt, dass wir die Wahrheit scheinbar gar nicht mehr erleben wollen, weil wir insgeheim eigentlich schon wissen, wie die Situation verläuft.
Wenn Sie sich weiterhin selbst sabotieren wollen, lesen Sie jetzt bitte nicht mehr weiter. Jetzt kommen die wesentlichen Dinge, die Sie sich bitte merken sollen, wollten Sie Ihr Leben selbst in die Hand nehmen.
Wie höre ich nun auf mich zu sabotieren?
1. Notieren Sie
Halten Sie Dinge fest. Unser Team hat neben Notebook und Unterlagen immer ein kleines Notizbuch dabei, um wichtige Informationen, Gedanken oder Fragen sofort zu notieren.
Kommunizieren Sie mit den Kunden schriftlich. So geht nichts verloren.
Schreiben Sie Ziele und Pläne auf. Machen Sie Listen. Streichen Sie durch, wenn etwas erledigt ist. Das macht glücklich (Sie können sogar nette Apps dafür verwenden).
Setzen Sie messbare und nachvollziehbare Ziele. Beachten Sie vorerst nicht, ob diese realistisch sind, solange diese motivieren. Bedenken Sie: Was nicht messbar ist kann nicht erreicht werden. („mehr Umsatz“, „mehr Erfolg“ sind nicht erreichbar, weil „mehr“ ein abstrakter Begriff ist.)
If you set your goals ridiculously high and it’s a failure, you will fail above everyone else’s success. James Cameron
2. Priorisieren Sie
Überlegen Sie vernünftig, im Team, welche Aufgaben essentiell sind, welche wichtig sind und welche „nice to have“ sind. Bauen Sie ein Markenhaus und erinnern Sie sich täglich daran, worauf es in Ihrem Unternehmen wirklich ankommt. Halten Sie sich möglichst selten in der Komfortzone auf. Stürzen Sie sich auf die Herausforderungen und machen Sie die Dinge zuerst, auf die Ihnen unangenehm sind. Es ist beruhigt viel mehr eine unangenehme Sache erledigt zu wissen, egal, ob positiv oder negativ, als die Last der Ungewissheit ständig mit sich zu tragen.
3. Qualifizieren Sie
Bewerten Sie Zahlen, Prioritäten anderer und die Aufgaben, die Ihnen zugeteilt werden. Sind Sie überhaupt die richtige Person dafür, oder gibt es jemanden, der dafür weitaus besser geeignet ist? Haben Sie andere und wichtigere Aufgaben zu tun, als die Arbeit Ihrer Kollegen fertig zu machen. Oder müssen Sie in den sauren Apfel beißen und Aufgaben außerhalb Ihres Gebiets übernehmen. Nehmen Sie nicht einfach alles an ->
4. Negieren Sie
Sagen Sie Nein zu Aufgaben, die nichts mit Ihrem Arbeitsfeld zu tun haben (Es sei denn Sie haben Zeit und wollen etwas neues Lernen. Das empfiehlt sich immer. ) Sind Sie nicht zu nett zu Kollegen, Mitarbeitern, Kunden. Sklaverei gibt es (offiziell) nicht mehr und das Dienertum ist auch schon lange vorbei. Erledigen Sie, was im Rahmen Ihrer Leistungsbeschreibung festgelegt ist und vertraglich vereinbart ist. Sollten Sie das Bedürfnis haben, den Kunden besonders gut zu behandeln und extra Arbeiten zu erledigen, wird es einen Grund geben. Überlegen Sie, ob dieser den zusätzlichen Leistungsaufwand rechtfertigt. Wenn Nein, halten Sie sich dann das Wesentliche. Nett sein können Sie danach immer noch. Lassen Sie es aber nicht zur Regel werden.
5. Ignorieren Sie
Neinsager, Nachredner, Neider, Nachbarn, Bekannte, Familie. Alle, die Ihnen einreden wollen, warum Dinge nicht funktionieren werden. Es sei denn, Sie kennen jemanden, der wirklich etwas erreicht hat und sich damit auskennt. Derjenige wird Ihnen dann aber nicht sagen, dass Sie es nicht schaffen, sondern Ihnen eher zeigen, wie Sie dorthin kommen. Sollten Sie dann Ihre Ziele erreicht haben, werden Sie sich wahrscheinlich neue Nachbarn aussuchen können.
6. Kontrollieren Sie
Jeden Tag. Seien Sie konsequent und entwickeln Sie Routinen. Machen Sie aus Routinen Rituale. Was habe ich heute zu tun? Was ist von gestern noch übrig geblieben? Was haben meine Mitarbeiter und Kollegen erledigt? Ohne Kontrolle verlieren Sie den Überblick. Nerven Sie. Je nerviger Sie sind, desto eher erreichen Sie was Sie wollen. Man will nicht ständig an die eigenen Versäumnisse erinnert werden. Seien Sie der Erinnerer, nicht der Erinnerte. Das geht am Besten, wenn man eine Liste (siehe Punkt 1) hat.
You may have to fight a battle more than once to win it. Margaret Thatcher
7. Investieren Sie
In sich selbst und in Ihr Team. Holen Sie möglichst nicht die Menschen, mit denen Sie sofort gut auskommen. Die sind wahrscheinlich so wie Sie und bringen Sie nicht weiter. Suchen Sie eher nach Menschen, die Ihnen Konter bieten. Von denen können Sie lernen und die beherrschen Fähigkeiten, die Sie nicht haben. Natürlich sollten Sie einander nicht ganz unsympathisch sein.
Ernähren Sie sich gesund. Zucker, Fette, Salz machen Körper und Gehirn träge. Sie vergessen mehr und sind langsamer. Das wollen Sie nicht. Leisten Sie sich bessere Nahrungsmittel. Das ist auf Dauer wertvoller als jeder Urlaub.
Bewegen Sie sich. Sport, Spazieren gehen, Bewegung im Freien. Die größten Denker und erfolgreichsten Menschen haben sich ständig bewegt. Dadurch bleibt Ihr Blutkreislauf aktiv und Ihr Hirn im aktiven Betrieb. Ganz einfach weil: Wer beim Jagen unachtsam war, wurde leicht zur Beute.
8. Probieren Sie
Probieren geht über Studieren. Das ist auch schon alles dazu. Sie können niemals genau wissen, wie eine Geschäftsentscheidung ausgeht, wenn Sie nicht alles probiert haben.
Machen Sie Ihr Projekt. Verfehlen Sie Ihr Ziel. Lernen Sie daraus. Machen Sie es noch einmal und besser. Jeden Tag ein bisschen besser werden. Kein Mensch ist perfekt. Kein Mensch kann alles. Kein Mensch weiß alles. Weder Ihr Partner, noch Ihr Kollege, Ihr Kunde oder Chef. Treffen Sie Entscheidungen. Wenn Sie nicht sofort wissen, was zu tun ist, entscheiden Sie sich dafür: „Ich kann Ihnen das jetzt nicht beantworten, ich melde mich“ zu sagen. In jedem Fall ist eine falsche Entscheidung, die korrigiert wird, besser als keine Entscheidung. Ohne Entscheidung bleibt alles gleich und nichts geht weiter.
Strengen Sie sich an, haben Sie aber keine Angst zu versagen, solange es nur um Geld geht. (Bei Menschenleben ist es schon etwas anderes.)
9. Finalisieren Sie
Beenden Sie, was Sie angefangen haben. Haben Sie einen Kontakt, schließen Sie diesen ab, egal ob positiv oder negativ. Machen Sie die Aufgaben nach Wichtigkeit FERTIG. Hören Sie nicht auf, bevor die Aufgabe erledigt ist. Speziell im Sport hat man oft die Erfahrung gemacht, dass manche bereits vor dem Ziel die Leistung reduzieren bzw. langsamer werden. Die werden meist in den letzten Metern von denen überholt, für die das Ziel hinter der Ziellinie liegt.
Lassen Sie keine Ausreden zu. Hungrige Menschen sind meist wacher und aktiver. Nutzen Sie Ihren Hunger zu Ihrem Vorteil. „Morgen“ ist ebenso keine Option.
Only put off until tomorrow what you are willing to die having left undone. Pablo Picasso
Anmerkung:
Diese 9 Handlungsempfehlungen werden Ihnen aber nichts nützen, solange Sie diese nur „wissen“. Jetzt liegt es an Ihnen, diese auch täglich und konsequent umzusetzen. Wir bei itellico tun das. Deswegen haben wir auch „Erfolg im Internet“.
Geben Sie uns Feedback und sagen Sie uns, was Sie davon halten.
Wir sind gespannt.